
Namasté, meine Lieben,
wir starten weiter auf unserer Yogareise und befinden uns im zweiten Glied des achtgliedrigen Yogapfades, den Nyamas. Bei den Nyamas handelt es sich um yogische Empfehlungen für den Umgang mit uns selbst. Diese sollen Wohlbefinden in uns schaffen. Während die Yamas als „Don’ts“ bezeichnet werden können, sind die Nyamas die „Do’s“ – Verhaltensweisen, die Leid vermeiden und uns in Zustände von Harmonie und Glück führen.
Die Nyamas bestehen aus fünf Unterpunkten, und diese Woche schauen wir uns genauer den fünften Punkt an, nämlich „Ishvara Pranidhana“, was wörtlich übersetzt „Vertrauen in eine höhere Kraft“ bedeutet.
In gewisser Weise ist die „Hingabe an das Höchste”, die Voraussetzung für das, was viele als das eigentliche Ziel des Yogawegs sehen – den erwachten Zustand vollkommener Bewusstheit (gemeinhin bekannt als Erleuchtung). Denn der ist ohne Hingabe nicht zu erreichen.
„Mit der Hingabe an das Höchste
wächst die Fähigkeit in uns, alles in
seiner Vollkommenheit zu erkennen.“Patanjali Yoga Sutra 2.45
Tatsächlich aber fällt vielen Menschen der Zustand der Hingabe nicht leicht, und auch mit dem Begriff des Höchsten tun wir uns oft schwer. Ishvara ist eine allgemeine Sanskrit-Bezeichnung für Gott, für Göttlichkeit, für die Schöpfung oder – ein heute üblicher Begriff – die Urquelle. „Universum“ ist ein ebenso passendes Synonym für das Höchste, also das, was uns umgibt und dessen Ausmaß und Fülle sowie Herkunft wir nicht in Worte fassen können. Pranidhana bedeutet Hingabe, Widmung und auch Ehrerbietung.
Wir alle kennen Situationen in unserem Leben, in denen ungute oder auch plötzliche Veränderungen entstanden sind, in denen wir das Gefühl haben, dass unsere eigenen Kräfte dafür nicht ausreichen.
Manchmal tun sich dabei Ängste oder ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit auf. Wir wissen nicht mehr ein noch aus. Es hat den Eindruck, dass es nun nicht mehr in unserer Hand liegt, etwas bewirken oder verändern zu können.
Gerade in solchen schwierigen Situationen unterstützt Ishvara Pranidhana besonders, wenn es darum geht, die eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, dass vieles nicht im Einflussbereich der eigenen Macht liegt. Es geht darum, eine Akzeptanz für das Leben und alles, was es mit sich bringt, zu entwickeln. Loszulassen und ein Grundvertrauen in das Leben oder auch in eine höhere Kraft zu haben. Ob es in der Form der Hingabe an eine Göttlichkeit in einem Gebet ist oder durch den Glauben an das Leben selbst – das bleibt jedem selbst überlassen.
Ein Sprichwort sagt: „Selbst wenn es keinen Gott gibt, wäre es besser, an ihn zu glauben.“ Denn wir haben nur einen kleinen Einfluss auf die Dinge im Leben. Den Rest, den wir loslassen müssen, können wir aber mit einem tiefen Vertrauen oder einem festen Glauben ersetzen.
Ein Vertrauen, dass sich alles zum Guten wenden wird – ohne zu wissen, wie! Eine Art grundloses Vertrauen.
Das Universum sorgt für uns alle.
Asanas der Hingabe, für Vertrauen und ein weites Herz
Dienstag 18.30 - 20.00 Uhr Hatha Yoga Zoom online
Mittwoch 18.30 - 19.45 Uhr Slow Yoga, Soma Yogastudio, Langstraße 7, im Hinterhaus
68169 Mannheim-Neckarstadt
Donnerstag 17.30 - 19.00 Uhr Slow Yoga, YogaHeld, Im Stiegelsteig 8a, 67459 Böhl-Iggelheim
Samstag 10.00 - 16.00 Uhr Traumaseminar für Frauen, Im Stiegelsteig 8a, 67459 Böhl-Iggelheim
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